Warum Oxford nie langweilig wird

Kein Hemd ist so berühmt, praktisch und von Natur aus stylish wie das Oxfordhemd. Es ist leicht und bequem und eines der wenigen klassischen Kleidungsstücke, die die meisten Männer ihr ganzes Leben lang tragen. Aber woher kommt es?

Warum Oxford nie langweilig wird

Kein Hemd ist so berühmt, praktisch und von Natur aus stylish wie das Oxfordhemd. Es ist leicht und bequem und eines der wenigen klassischen Kleidungsstücke, die die meisten Männer ihr ganzes Leben lang tragen. Aber woher kommt es?
          <strong>LEICHTIGKEIT UND SELBSTBEWUSSTSEIN</strong><br />          <span            >Ralph Lauren hat das Oxfordhemd an mehr Orte gebracht als jeder            zuvor – 1985 sogar auf den Laufsteg.</span          >
LEICHTIGKEIT UND SELBSTBEWUSSTSEIN
Ralph Lauren hat das Oxfordhemd an mehr Orte gebracht als jeder zuvor – 1985 sogar auf den Laufsteg.

Das Oxfordhemd hat neben dem marineblauen Sakko, dem Poloshirt und einer coolen Jeans einen festen Platz im Kleiderschrank eines jeden Mannes: Es ist ein absolutes Must-have.

Aber so war es nicht immer. Diese Säule des adretten Looks hat ihren Ursprung in einer schottischen Textilfabrik des 19. Jahrhunderts. Dort kreierte ein Textilproduzent (dessen Name nicht überliefert ist) vier Stoffe, die nach Eliteuniversitäten benannt wurden: Oxford, Harvard, Cambridge und Yale. Jeder hatte seinen eigenen individuellen Charakter, aber nur der mit dem Namen Oxford setzte sich durch – dank seiner Vielseitigkeit, Robustheit und langlebigen Webart, die mit der Zeit und durch langes Tragen immer besser wird.

Diese Eigenschaften trugen dazu bei, dass der Oxfordstoff zu einem Lieblingshemdenstoff der Polospieler des späten 19. Jahrhunderts wurde. Sie steckten die Kragenecken unten fest, damit sie ihnen beim Spiel nicht ins Gesicht flatterten. Die Stecknadeln wurden bald durch Knöpfe ersetzt, und das Oxfordhemd, so wie wir es heute kennen, war geboren.

Es dauerte nicht lange bis diese Innovation von Europa über den Großen Teich gelangte: In den späten 1890er-Jahren erschien das Hemd zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten, wo sein zwangloser Stil und seine sportliche Herkunft großen Anklang fanden, insbesondere weil die Männer von den steifen Kragen und der strengen Förmlichkeit des viktorianischen Zeitalters Abschied nahmen. Die große Zahl gut gekleideter Männer, die sich in dem Hemd vor der Kamera zeigten, tat ihr Übriges zu seiner Verbreitung: Fred Astaire trug ein weißes Oxfordhemd in der Rollschuhszene des Films „Tanz mit mir“ aus dem Jahr 1937, und Präsident John F. Kennedy wurde unzählige Male in den 40er-, 50er- und 60er-Jahren im Oxfordhemd abgelichtet. Miles Davis trug ein grünes Modell für das Cover seines 1958 erschienenen Albums Milestones.

Das Oxfordhemd hat neben dem marineblauen Sakko, dem Poloshirt und einer coolen Jeans einen festen Platz im Kleiderschrank eines jeden Mannes: Es ist ein absolutes Must-have.

Das Oxfordhemd war Umsatzträger der Bekleidungsläden der Universitäten und in den 1960er-Jahren zu einem Wahrzeichen des Ivy-League-Looks geworden. Für Ralph Lauren war das Hemd eine wichtige Inspirationsquelle und er stellte seine charakteristische Version bereits in den Anfangsjahren von Polo vor. 1971 stellte Mr. Lauren sein erstes Oxfordhemd für Damen vor, welches ein weiteres Charakteristikum von Ralph Lauren debütierte: das gestickte Polo-Pony, das ursprünglich auf die Manschette genäht war.

Im Laufe der Jahre hat Mr. Lauren zahlreiche Variationen seines legendären Oxfordhemdes produziert – vom stark überdimensionierten Big Oxford bis zum Oxford-Westernhemd aus Baumwolle im Frühjahr 2017. Ebenso hat er das Gewebe weit über Hemden hinaus eingesetzt: Für das Frühjahr 1973 kreierte er einen Herrenanzug aus Oxfordgewebe; zehn Jahre später stellte er für Ralph Lauren Home Bettwäsche daraus her.

Ralph Lauren beschrieb es einmal so: „Ich habe mit den Wurzeln der Tradition begonnen, bin aber nicht daran hängen geblieben.“

JUSTIN FENNER is a writer and editor based in New York City.